Montag, 5. Oktober 2015

Ein Auto für die Zähne

Puh. Ich wusste zwar, dass ca. 6000 bis 8000 Euro auf mich zukommen würden. Den Kostenplan dann aber schwarz auf weiß in den Händen zu halten, ist wieder ein ganz anderes Thema. Inklusive der bereits erhaltenen Rechnung für den Termin der Bestandsaufnahme über 407 Euro sollen insgesamt etwa 8340 Euro auf mich zukommen.

Natürlich richten sich die Gebühren nach der "GOZ/GOÄ" (Gebührenordnung für Zahnärzte). Der Behandlungs- und damit Bemessungsfaktor (zwischen 1 und 4) ist jedoch frei wählbar. Laut meinem Kostenplan habe ich bei den meisten durchzuführenden Behandlungspunkten den Faktor 2,3 erhalten, manchmal sogar 3,5. Sind meine Zähne wirklich so schwierig zu korrigieren?

Dadurch steigen die Behandlungskosten natürlich.

Interessant ist, dass die Kosten sich aufgliedern in

  • geschätzte Materialkosten: 2500 Euro
  • geschätztes zahnärztliches Honorar: 5834,14 Euro
Die voraussichtliche Behandlungsdauer wurde mit 6 Quartalen angegeben, wobei die Rechnungslegung quartalsweise erfolgen wird. Verwendete Geräte wurden mit "Lingual-Multibandapparatur (WIN); Forsus; Retainer; Retentionsgeräte" angegeben. Klingt spannend.

Hier eine Übersicht von Diagnose und Therapie:



Nachdem der Kostenplan von mir unterzeichnet und damit der Behandlungsvertrag geschlossen wurde, wurde ein weiterer Termin für den 21.10.2015 vereinbart, um nach einer professionellen Zahnreinigung zwei weitere Abdrücke zu erstellen. Anhand dieser Abdrücke soll dann die Zahnspange angefertigt werden.

Der Betrag, der für die Behandlung fällig wird, ist nicht klein und wird ein deutliches Loch in meiner Kasse hinterlassen. Auf der anderen Seite gibt man aber Geld für Gebrauchsgegenstände aus, ohne sich so große Gedanken zu machen, wie bei dieser Investition. Hier tue ich etwas für mich, dass ich wieder besser kauen und hoffentlich auch besser durch die Nase atmen kann, dass sich die Verspannungen im Nacken lösen. Das sollte es mir wert sein.

Es ist schade, dass die Krankenkassen sich nicht an solchen Behandlungen beteiligen. Mit "solchen" meine ich, dass es nicht allein um kosmetische Aspekte geht. Ginge es allein ums Aussehen, hätte ich Verständnis für die Haltung der Krankenkasse. Ist aber die Gesundheit betroffen und auch das Vorbeugen vor schlimmeren Erkrankungen, sollte zumindest eine Bezuschussung erfolgen.

Ich habe auch geprüft, ob Zusatzversicherungen die Behandlungskosten (teilweise) übernehmen. Ich habe nur zwei Versicherungsgesellschaften gefunden, die überhaupt kieferorthopädische Behandlungen bei Erwachsenen bei der Zahnzusatzversicherung mit anbieten. Dann aber auch nur bis knapp 1.500 € und 500 € Selbstbeteiligung. Bei den entsprechenden Beitragssätzen lohnt es sich nicht, für die kieferorthopädische Behandlung eine solche Versicherung abzuschließen.

Wer möchte, kann mich und meine Dokumentation der Behandlung gerne unterstützen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen